Der Kampf

Lena hatte kaum Zeit, das Gewicht und die Bedeutung des Amuletts zu verarbeiten, als der Himmel über dem Roten Königreich plötzlich dunkel wurde. Aus den flammenden Blumen um sie herum stiegen Funken auf, die sich zu einer gewaltigen, finsteren Gestalt formten. Es war Varon, der Schattenfürst, bekannt in der Farbwelt als ein Wesen, das alle Farben absorbieren und in graue Dunkelheit verwandeln wollte.

Er richtete seine kalten Augen auf Lena und das Amulett in ihrer Hand. „Endlich“, donnerte seine Stimme, „das Amulett des Farbmeisters. Gib es mir, und ich werde dir dein Leben lassen.“

Elara trat schützend vor Lena. „Du wirst es nicht bekommen, Varon. Das Amulett gehört in die Hände des wahren Farbmeisters.“

Ein schiefes Lächeln erschien auf Varons Gesicht. „Dann werde ich es mir eben nehmen.“

Ein intensiver Strahl schwarzer Energie schoss aus Varons Hand, zielte auf Lena und Elara. Doch bevor er sie treffen konnte, hob Lena instinktiv das Amulett hoch. Ein mächtiger Regenbogenstrahl schoss hervor, der Varons Angriff blockierte.

„Du weißt nicht, mit welcher Macht du spielst, Mädchen“, knurrte Varon, während er sich auf einen weiteren Angriff vorbereitete.

Elara flüsterte Lena zu: „Du musst das Amulett nutzen, um ihn zurückzudrängen. Fokussiere dich auf die Farben, lasse sie durch dich fließen.“

Lena schloss die Augen und versuchte, tief in sich selbst nach den Farben zu suchen, die sie seit ihrer Ankunft in der Farbwelt gesehen und gefühlt hatte. Sie spürte die Wärme des Roten Königreichs, die Tiefe des Blauen Reichs und die Lebendigkeit des Grünen Reichs. Mit jeder Farbe, die sie aufrief, wuchs ihre Kraft.

Varon startete einen weiteren Angriff, doch Lena war bereit. Sie ließ die Farben aus dem Amulett strahlen, formte Barrieren und Schilder, die jeden seiner Angriffe abwehrten. Doch Varon war mächtig und beharrlich, und mit jedem Angriff fühlte Lena, wie ihre Energie schwand.

In einem entscheidenden Moment, als Lena spürte, dass ihre Kräfte nachließen, trat Elara an ihre Seite. Sie hob ihre Hände und rief Farben aus den Tiefen des Blauen Reichs herbei, um Lena zu unterstützen. Zusammen bildeten sie ein beeindruckendes Farbschild, das Varons dunkle Energie zurückwarf und ihn schließlich in die Defensive drängte.

Nach einem epischen Kampf, der scheinbar Stunden andauerte, schrie Varon vor Wut und Frustration auf. Seine dunkle Aura begann zu schrumpfen, bis sie vollständig verschwand.

Erschöpft sanken Lena und Elara zu Boden. Das Amulett in Lenas Hand war nun ruhig, doch sein sanftes Leuchten schien heller und intensiver als je zuvor.

Elara schaute Lena mit Respekt an. „Du hast heute nicht nur deine Kraft, sondern auch die Zukunft der Farbwelt bewahrt.“

Lena lächelte schwach. „Wir haben es zusammen gemacht. Aber ich spüre, dass dies erst der Anfang unserer Abenteuer ist.“

Elara nickte. „Ja, das glaube ich auch. Aber für heute haben wir genug gekämpft.“

Die beiden Freundinnen blickten auf den Horizont des Roten Königreichs, wo die ersten Sonnenstrahlen eines neuen Tages anbrachen, und wussten, dass sie bereit waren, jede Herausforderung zu meistern, die die Farbwelt ihnen bieten würde.

 

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